Forscher: Dax-Unternehmen zahlen halb so viel Steuern auf Gewinne wie 1988

Konzerne seien seitdem "massiv entlastet" worden

Die sogenannte Konzernsteuerquote der Dax-Konzerne hat sich nach Berechnungen des Wirtschaftswissenschaftlers Christoph Spengel in den vergangenen drei Jahrzehnten halbiert. 1988 zahlten die 30 im Deutschen Aktienindex (Dax) gelisteten Unternehmen 52,1 Prozent an Steuern, 2020 waren es 25,7 Prozent, sagte Spengel am Mittwoch dem Onlineportal der "Zeit". Die Konzernsteuerquote gibt an, wie viele Steuern die Konzerne auf ihren globalen Gewinn zahlen, in Deutschland sind das vor allem die Körperschaftsteuer und die Gewerbesteuer. 

"Die Konzerne wurden in den vergangenen 30 Jahren massiv entlastet", sagte Spengel. Die Entwicklung sei vor allem ein Ergebnis politischer Entscheidungen. Gleichzeitig mit der Konzernsteuerquote sei auch die nominale Steuerlast gesunken, die sich aus den von der Politik vorgegebenen Steuertarifen ergebe. Nur ein kleiner Teil des Steuerrückgangs der vergangenen 30 Jahre könne durch Steuervermeidung erklärt werden, sagte der Wirtschaftswissenschaftler weiter.